Stressgefühle können eine wichtige Rolle beim Verlauf der Neurodermitis spielen. Als sogenannte psychische Schubauslöser können sie Juckreiz und Kratzen auslösen und den Hautzustand verschlechtern.
Stress wirkt sich über komplexe neurologische, hormonelle und immunologische Zusammenhänge auf die Haut aus. Die individuelle Stressschwelle ist unterschiedlich und es hat auch einen Einfluss, ob man akut oder chronisch unter hoher Anspannung steht.
Dabei bedeutet Stress nicht, immer nur negative Gefühle zu haben. Auch positiv empfundene Erlebnisse können Aufregung und Anspannung mit sich bringen. Ebenso bringen verschiedene Lebensphasen immer wieder eigene Herausforderungen mit sich und können mit starken Gefühlen einhergehen.
Je nach Alter und Lebenswelt können verschiedene Stressoren in Frage kommen. Hier finden Sie eine Auswahl.
Allgemeine Stressoren:
- Konfrontation mit neuen Situationen
- Veränderung der Alltagsroutine
- Reizüberflutung oder Langeweile
- Entwicklungs- und Trotzphasen
- Positiver Stress, z.B. Vorfreude auf Geburtstag, Reisen
- Konflikte in Familie oder mit Freunden
- Zeit- und Leistungsdruck
Krankheitsbedingte Stressoren:
- Juckreiz und Schmerzen, wiederkehrende Schübe
- Therapieaufwand
- Verzicht und Einschränkungen, z.B. bei Allergien
- Durchschlafschwierigkeiten und nachfolgende Konzentrationsprobleme
- Selbstbild- und Selbstwertprobleme, z.B. die eigene Haut nicht mögen, Angst vor Ablehnung
- Hilflosigkeits- oder Schuldgefühle, z.B. wegen des Kratzens
Diese 9 Maßnahmen können helfen, zur Ruhe zu kommen
- Schlafdefizite ausgleichen
- Regelmäßiger Tagesablauf, Ruhepausen einkalkulieren
- Entspannungsübungen und -musik
- Gefühle verarbeiten, indem man über sie spricht
- Abreagieren durch körperliche Aktivitäten
- Kreative Umsetzung durch Malen oder Spielen
- Vorhersehbare Stresssituationen kalkulieren oder Verhalten einüben
- Selbstwertgefühl stärken: Hobbies und Kompetenzen fördern
- Bei Bedarf professionelle Hilfe: Entspannungstraining, Yoga, Stressbewältigungskurse, Psychotherapie
Merke:
Positiven und negativen Stress zu erleben gehört dazu. Stress kann nicht generell vermieden werden, der Umgang damit kann jedoch gelernt werden!