Wenn Hautprobleme durch den Beruf entstehen, spricht man in der Medizin von Berufsdermatosen. Leider gehören Hauterkrankungen schon seit Jahren zu den häufigsten Berufskrankheiten. Häufig treten Kontaktekzeme oder allergische Ekzeme auf. Hier erfährst Du, welche Möglichkeiten der Vorbeugung (Prävention) es gibt.
Primäre und sekundäre Prävention
Es ist besonders wichtig, berufliche Hautkrankheiten vorzubeugen. Dabei gibt es mehrere Ebenen der Prävention. Wenn Deine Haut beispielsweise gesund ist, dient die primäre Prävention dazu, eine zukünftige Entstehung einer beruflichen Hautkrankheit zu verhindern. Sollte Deine Haut schon unter einer beruflichen Hautkrankheit leiden, greift die sekundäre Prävention. Diese verhindert, dass das Hautleiden chronisch wird oder sich verschlimmert. Folgende Maßnahmen werden vor allem in der primären und sekundären Prävention eingesetzt:
Technische Maßnahmen
Besonders Kontaktekzeme lassen sich am besten mit Änderungen der Arbeitsbedingungen vorbeugen. Sollten sich in einem Betrieb berufliche Hautkrankheiten häufen, haben Betriebs- und Gewerbeärzt*in die Aufgabe, den Arbeitsplatz zu besichtigen. Zum Beispiel können Stoffe, die die Haut reizen, durch andere, schonende Arbeitsstoffe ersetzt werden.
Schutzhandschuhe und -kleidung
Als effektiv erweisen sich auch geeignete Schutzhandschuhe in der Prävention von Berufsdermatosen. Die Handschuhe sollten gut passen und für Allergene undurchlässig sein. Denn wenn die Handschuhe nicht an die jeweilige Arbeitssituation angepasst sind und kaputtgehen, könnte die Haut noch weiter belastet werden. Sei allerdings vorsichtig, wenn der Handschuh an sich juckt. Dann könntest Du gegen Latex oder andere Gummihilfsstoffe allergisch sein. In diesem Fall solltest Du Deine*n Arbeitgeber*in informieren, damit Dir latexfreie Handschuhe zur Verfügung gestellt werden.

Präparate für den Hautschutz
Je nach Art des Berufes kann es sein, dass weder die technischen Maßnahmen noch die Schutzhandschuhe eingesetzt werden können oder für die Prävention ausreichend sind. Zum Beispiel gibt es Berufe, die ein hohes Maß an Fingerfertigkeit erfordern. In diesem Fall sollten spezielle Hautschutzpräparate eingesetzt werden. Je nach Belastung sollte spezifisch für den Arbeitsplatz von den folgenden Präparaten ausgewählt werden:
- Hautschutz-Cremes: schützen die Haut vor Allergenen und reizenden Stoffen
- milde Reinigungsprodukte: anstelle von aggressiven Seifen oder Reinigungsmitteln, schützen vor weitere Belastung
- Hautpflegemittel wie Feuchtigkeitsspender oder Emollientien: unterstützen die Regeneration der Hautbarriere, vor allem nach Hautbelastung durch die Arbeit.
Der Arbeitgeber ist rechtlich dazu verpflichtet, arbeitsplatzspezifische Schutzmaßnahmen und Schutzmittel bereitzustellen.
Hautschutzmittel sind wirksam bei richtiger Anwendung
Hautschutzmittel können gegen ganz spezifische Reizstoffe einen sehr guten vorbeugenden Effekt haben. So konnte beobachtet werden, dass die regelmäßige Anwendung von bestimmten Hautschutzmitteln einem irritativen (nicht allergischen, sondern durch übermäßige Reizung entstandenen) Kontaktekzem sogar vollständig entgegenwirken kann.
Wichtig ist, die Hautschutzpräparate regelmäßig und an kritischen Stellen anzuwenden. Besonders die Fingerzwischenräume und Handgelenke dürfen beim Eincremen nicht vergessen werden.
Zur Not kann Arbeitsplatzwechsel sinnvoll sein
Wenn ein*e Ärzt*in bei Dir eine berufliche Hautkrankheit festgestellt und an die zuständige Berufsgenossenschaft als Berufskrankheit gemeldet hat, greift die dritte Art der Prävention (tertiäre Prävention). Ziel ist, dass die Haut abheilen kann. Dafür kann ein innerbetrieblicher Arbeitsplatzwechsel oder ein Berufswechsel infrage kommen. Anfallende Kosten für eine benötigte Umschulung werden dann von der Berufsgenossenschaft übernommen. Auch Rehabilitation, die mit einem berufsgenossenschaftlichen Heilverfahren ermöglicht wird, fällt in diesen Bereich.
Sollte Deine Haut durch Deine Arbeit stark belastet oder gefährdet sein, ist eine persönliche Beratung durch einen Arzt oder einer Ärztin ebenso sehr empfohlen.